Der Verlust eines Kindes durch Fehlgeburt oder Totgeburt ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die Eltern durchleben können. Oft wird dieser Verlust nicht in dem Maße anerkannt, wie es nötig wäre. Doch die emotionalen Folgen sind tiefgreifend und hinterlassen bei den betroffenen Eltern eine Narbe, die ein Leben lang bleiben kann. Es ist wichtig, die Trauer um diese Kinder zu würdigen und den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich von ihrem Kind gebührend zu verabschieden.
Jede vierte Frau hat in ihrem Leben eine Fehlgeburt…diese Tatsache macht es aber nicht einfacher für die Betroffene!
Eine Fehlgeburt, die in der Regel vor der 20. Schwangerschaftswoche auftritt, kann für Frauen und Paare eine emotionale Achterbahnfahrt darstellen. Die Vorfreude auf das Kind wird abrupt zerstört, und viele Frauen empfinden Schuldgefühle. Diese Selbstvorwürfe können zu einer tiefen Traurigkeit führen, die oft von der Umwelt nicht verstanden wird. Die Gesellschaft neigt dazu, Fehlgeburten als „normal“ zu betrachten, was den betroffenen Eltern das Gefühl gibt, ihre Trauer nicht äußern zu dürfen.
Bei einer Totgeburt muss die Schwangere entscheiden, ob sie auf den natürlichen Einsatz der Wehen warten will oder diese eingeleitet werden sollen…
Eine Totgeburt, die nach der 20. Schwangerschaftswoche eintritt, ist ebenso traumatisch. Eltern erleben nicht nur den Verlust eines Lebens, sondern auch die Trauer um die Zukunft, die sie sich für ihr Kind erträumt haben. Die emotionale Belastung ist enorm, und viele Eltern fühlen sich isoliert in ihrem Schmerz. Oft wird die Trauer um ein tot geborenes Kind nicht ausreichend anerkannt, was zu einem Gefühl der Einsamkeit führen kann.
Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft und das Gesundheitssystem die Trauer um Fehlgeburten und Totgeburten ernst nehmen. Das ungeborene oder tot geborene Kind war ein Teil des Lebens der Eltern, und der Verlust hat eine tiefgreifende emotionale Wirkung. Eltern sollten die Möglichkeit haben, sich von ihrem Kind zu verabschieden, sei es durch eine kleine Zeremonie oder das Anlegen eines Erinnerungsbuches. Solche Rituale können helfen, den Verlust zu verarbeiten.
Die Anerkennung der Trauer ist ein wichtiger Schritt im Heilungsprozess. Freunde, Familie und Fachleute sollten den Eltern Raum geben, ihre Gefühle auszudrücken, ohne sie zu verurteilen oder zu minimieren. Trauer ist individuell, und jeder Mensch geht anders damit um. Es ist wichtig, diese unterschiedlichen Wege zu respektieren und zu unterstützen.
In meiner Beratung mache ich relativ viel Trauerarbeit. Diese ist fundamental, wenn es um das Thema Fehlgeburt oder Totgeburt geht. „Die vier Trauerphasen“ nach Verena Kast gehören zu meinem Grundmaterial in meiner Beratung bei der Bewältigung einer Fehl- oder Totgeburt.
Als Lektüre empfehle ich meinen Klientinnen gerne folgende Lektüre: